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Scoupo – Die regionalen Event- & Coupon-App

Wie aus einer Idee für lokale Vernetzung eine App entstand, die Gastronomie stärkte, Events organisierte und Menschen zusammenbrachte.

Einleitung

Scoupo war mein erstes großes Gründungsprojekt. Es war eine App, die regionale Gastronomien unterstützt, eigene Events anbietet und Menschen miteinander in Kontakt bringt. Zwischen 2017 und 2020 habe ich als Mitgründer und technischer Leiter den kompletten Entwicklungsprozess begleitet, von der ersten Idee bis zum Markttest in der Region.

Vision und Ziel

Die Grundidee war es, geografische Informationen und digitale Angebote so zu verbinden, dass lokale Erlebnisse leichter zugänglich werden. Scoupo funktionierte nur mit aktivem Ortungsdienst, um Gastronomien und Events in der direkten Umgebung anzuzeigen. Auch das Einlösen von Coupons war ausschließlich vor Ort möglich.
Für eine präzise Standortbestimmung setzten wir konsequent auf Google-Dienste, ergänzt um eine ausgefeilte Offline-Funktionalität für Orte mit schlechtem Empfang. Die App entstand webbasiert und wurde mit Capacitor als Cross-Platform-Lösung bereitgestellt. Neben den nativen Store-Versionen gab es eine vollwertige Progressive Web App (PWA), die technisch die nativen Varianten hätte ersetzen können. Aus Akzeptanzgründen blieb jedoch eine Store-App im Angebot.

Nutzererlebnis und Funktionen

Scoupo war in mehrere Bereiche gegliedert, im Mittelpunkt stand jedoch der Coupon-Teil. Als erste Zielgruppe hatten wir Studierende im Blick, da wir hier eine hohe Bereitschaft zur Nutzung neuer, lokaler Angebote sahen.
Ein besonderes Highlight war die Bar Rally-Funktion. Nutzer konnten Touren zu verschiedenen Gastronomien erstellen oder aus Vorschlägen wählen. Diese Touren ließen sich mit Freunden teilen, sodass alle dieselbe Route hatten. Eine interaktive Google-Maps-Karte und eine übersichtliche Rally-Listenansicht machten die Planung intuitiv und den Abend planbar.

Zusätzlich bot Scoupo einen eigenen Event-Bereich an. Dort konnten Nutzer Erlebnisse wie Wein-Tastings, Themenabende oder Date Nights entdecken und sich direkt über die App anmelden. Diese Events wurden von uns selbst organisiert und die Tickets über die Plattform verkauft. Das ergänzte den Coupon-Bereich um besondere Anlässe und stärkte die App als Komplettangebot für Freizeitgestaltung.

Person bedient die Scoupo-App auf einem Smartphone in einer Bar, im Vordergrund ein Glas Bier und eine Hand, die auf einen Cocktail-Coupon tippt.

Technische Architektur und Stack

Plattformen

  • Web als primäre Codebasis
  • iOS und Android via Capacitor Bereitstellung
  • Vollwertige PWA mit Installierbarkeit und Caching

Frontend

  • React und Vue für experimentelle Module und UI‑Prototypen
  • TypeScript als Typsystem für robuste Komponenten
  • UI in Webtechnologien mit responsivem Layout

Mobile Shell und Native Bridges

  • Capacitor als Runtime, ergänzend Cordova Plugins für Geräteschnittstellen
  • Zugriff auf Geolocation, Kamera, Storage und Push

Backend und Integrationen

  • Node.js mit Express für API Endpunkte:contentReference
  • Firebase für Auth, Realtime Features und Hosting ausgewählter Services
  • Google Cloud für skalierbare Infrastrukturkomponenten
  • Zahlungsabwicklung über Stripe und PayPal für Ticketkäufe und Deals

Location, Karten und Offline

  • Google Maps SDK und Places für Karten, Geofencing und POI
  • Strikte Standortprüfung beim Coupon‑Einlösen
  • Service Worker und lokale Persistenz für Offline‑Nutzung der Kernpfade

Analytics und Betrieb

  • Google Analytics zur Ereigniserfassung und Funnel‑Auswertung
  • Dockerisierte Services für reproduzierbare Deployment
  • GitLab und Bitbucket für Versionsverwaltung und CI

Security und Compliance

  • Tokenbasierte Authentifizierung, serverseitige Prüfungen beim Einlösen
  • Rate Limiting und Signaturen für sensible Endpunkte

Meine Rolle

Die Ursprungsidee zu Scoupo kam von mir, anfangs noch ohne klaren Coupon-Fokus. Gemeinsam mit einem Mitgründer, der Ressourcen für Marketing und Entwicklung einbrachte, entwickelten wir das Konzept weiter.
Ich übernahm die komplette technische Umsetzung und leitete ein Entwicklungsteam, das in Spitzenzeiten aus acht Personen bestand. Von der Architektur über die Programmierung bis zur Integration externer Dienste verantwortete ich alle technischen Bereiche.

Erfolge und Meilensteine

Bekannt wurde Scoupo vor allem durch Promotion-Events direkt in teilnehmenden Gastronomien. Die enge Zusammenarbeit mit diesen Partnern war entscheidend, da sie exklusive Deals bereitstellten, die nur über die App erhältlich waren.
Die selbst organisierten Events sorgten für zusätzliche Aufmerksamkeit und schufen Anlässe, die Plattform aktiv zu nutzen. Parallel bauten wir eine Social-Media-Präsenz auf, um Reichweite zu erhöhen. Genaue Nutzungszahlen habe ich nicht mehr parat, aber in der Zielregion war Scoupo ein Begriff und bekannt für besondere Gastronomieangebote und Erlebnisse.

Ende von Scoupo

Im Rückblick lag die größte Herausforderung in der Ausrichtung. Wir haben uns stark an den Bedürfnissen der Gastronomie orientiert und weniger auf die langfristige Motivation der Nutzer geachtet. Ohne regelmäßige Promotions fehlte der Anreiz für eine dauerhafte Nutzung.
Das Geschäftsmodell setzte auf Verträge mit Gastronomien. Es war daher nachvollziehbar, dass wir ihre Wünsche priorisierten, aber so fehlte der Selbstläufer-Effekt. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie und den Einschränkungen in der Gastronomie kam der Betrieb schließlich ganz zum Erliegen.

Fazit

Scoupo war für mich eine prägende Erfahrung. Es war die erste große Gelegenheit, ein komplettes Produkt von der Idee bis zur Marktreife zu begleiten und technische, organisatorische sowie strategische Entscheidungen in einem Live-Umfeld zu treffen. Auch wenn die App heute nicht mehr existiert, hat sie mir wertvolle Einblicke in Nutzerbedürfnisse, Produktentwicklung und die Realität von Startups gegeben.